Provokation!


Insgesamt Millionen Tote, davon ca.1000 ermordete Deutsche

Alles müsste provozieren: Diese unglaubliche Zahl und dass es überhaupt politischen Mord mit Hilfe eines deutschen Staates nach Ende des 2. Weltkrieges gab, aber nein: Öffentlichkeit, Politik und Medien richten ihr Augenmerk auf die Befindlichkeiten hartgesottener KPD- Genossen. Die Befindlichkeiten der Angehörigen von Stalin- und SED- Opfern werden nicht als wichtig angesehen.

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Weil es passt:

Einsame Nelken für die Opfer, aber ein Blumenmeer für den Stasi-General

Kleiner Gedenkstein für Millionen Stalin - Opfer

BZ vom 12.12.2006: "... der Widerstand wächst. Für viele Alt-Sozialisten ist der neue Gedenkstein "ein unwürdiger und schändlicher Akt", "das Vermächtnis der Toten" würde umgedeutet und gefälscht werden."

Welches Vermächtnis? Dass niemand mehr Opfer von politischem Terror und Gewalt werden soll? Da sind wir doch wohl alle einer Meinung?

Unwürdig und schändlich ist es, politische Opfer, die sich für Freiheit und Demokratie einsetzten auszugrenzen.

Unwürdig und schändlich ist es, alle Zivil-Deportierten, alle deutschen Kriegsgefangenen als Nazis über einen Kamm zu scheren.

Unwürdig und schändlich ist es, als intelligenter Mensch Regime zu verteidigen, die Millionen von Toten zu verantworten haben.

Samantha Tears

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Provoziert ein Gedenkstein nicht zum tieferen Nachdenken?

Nachgedacht von Samantha Tears


 

Kurt Julius Goldstein, Ellen Brombacher, Rim Farha, Professor Heinz Karl und Sahra Wagenknecht erklärten : [... Nicht provozieren lassen – Auseinandersetzen! Am 11. Dezember 2006 wird auf dem Friedhof der Sozialisten in Friedrichsfelde ein Gedenkstein eingeweiht...][...In diesen Stein ist ein Kampfbegriff eingemeißelt: »Opfer des Stalinismus«. Das sind in den Augen der Gegner jedes sozialistischen Gedankens inzwischen all jene, die irgendwann, zum Beispiel mit der DDR, in Konflikt gerieten, ob zurecht oder zu unrecht. Nicht zuletzt das assoziiert dieser Stein, und er ist somit zuvörderst eine Provokation für viele Sozialisten und Kommunisten.
Provokationen sollen in der Regel die Provozierten zu Dummheiten verleiten, dazu, etwas zu tun, was ihnen schadet. Es wäre mehr als schädlich, käme die Gedenkstätte der Sozialisten zukünftig dadurch in die Medien, daß der besagte Stein in irgendeiner Weise besudelt würde. Deshalb bitten wir alle sich zu den Provozierten zählenden, niemandem einen Vorwand zu liefern, letztlich jene in Verruf zu bringen, die sich dem Vermächtnis von Rosa und Karl und ebenso dem von Hugo und Werner Eberlein verpflichtet fühlen.
Springen wir nicht über den Stock, der uns hingehalten wird...] Die KPD bezeichnet diesen Stein als " diesen niederträchtigen Akt", protestiert gegen "Mißbrauch der Gedenkstätte der Sozialisten in Berlin-Friedrichsfelde" und verlangt , dass daß der neu aufgestellte Stein mit "provokatorischer Inschrift" unverzüglich entfernen wird.

Ich zitiere noch einmal einen Kernsatz der Aussagen: "Das sind in den Augen der Gegner jedes sozialistischen Gedankens inzwischen all jene, die irgendwann, zum Beispiel mit der DDR, in Konflikt gerieten, ob zurecht oder zu unrecht." Mein Kommentar: In einem Unrechtsstaat, wo es keine geheimen und freien Wahlen gab, wie dem der DDR gab es kein Recht. Das müssten sogar die kommunistisachen Hardliner endlich realisieren. Da das aber so schwer zu fallen scheint, wird von jenen ewig Gestrigen auch nicht realisiert - ( oder sollte man provokanterweise sagen: billigend in Kauf genommen??) dass es Opfer in diesem System gegeben hat: Todesopfer! Was man für Kommunisten als Unrecht empfindet, sollte für JEDEN, der betroffen war, als Unrecht erkannt werden. Hier aber kommt man in die Zwickmühle, war es doch die eigene immer noch als menschenbefreiende Ideologie, welche sich letztendlich als menschenfressende herausstellte. Waren in der DDR doch gerade deutsche Kommunisten Helfershelfer von Stalin, ja, sogar in vorauseilendem Gehorsam. Allein, dass es Ermordete gab, politische Opfer, das sollte genug Anlass zum tieferen Nachdenken geben - bis hin zum ehrlichen Blick auf die DDR-Vergangenheit- auch die eigene politisch- ideologische. Wir kennen diese Agitationsparolen zur Genüge aus dem Kalten Krieg. Alles und jenes musste bekämpft werden, an Stelle den Menschen in der DDR das zu geben, was sie am meisten brauchten: Freiheit. Und so ist es nun umgekehrt. Die Menschen haben nun ihre Freiheit, aber die Ideologen sind immer noch gefangen. Sie können mir leid tun.

Und weil wir schon beim Nachdenken sind: Initiiert und finanziert wurde die Gedenkplatte vom "Förderkreis Erinnerungsstätte der deutschen Arbeiterbewegung Berlin-Friedrichsfelde", in dem Vertreter von Linkspartei und SPD zusammen arbeiten. Warum muss es denn erst ein Förderkreis sein, der auf die Idee kommt, die Opfer des Stalinismus in Deutschland in Form eines Gedenksteines zu würdigen ? Angesichts der ca. 1000 in den 50er Jahren Ermordeten halte ich es für einen Skandal, dass sich die Bundesregierung immer noch nicht dafür einsetzt, obwohl auch Kommunalpolitiker verschiedener Parteien unter den Opfern waren. Für Aufarbeitung dieses Teils unserer deutschen Geschichte ist kein Interesse vorhanden. Und damit sind- weil sie aus dem kollektiven deutschen Gedächtnis ausgelöscht wurden- diese Opfer des Kalten Krieges umsonst für Freiheit und Demokratie gestorben. Eine Schande ist dies. Nun soll nach Willen der KPD am besten auch dieser klitzekleine Gedenkstein entfernt werden. Wahrscheinlich kann man dann in diesen Kreisen wieder besser schlafen?

 

deutscher Gedenkstein finanziert vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Moskau >>

Donskoj-News
Zweierlei Opfer des Stalinismus: Linkspartei und SPD meinen mit ihrem Gedenkstein
verschiedene Gruppen
KPD protestiert

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